- Eigene Flüge: keine
Aero Lloyd war eine deutsche Fluggesellschaft, die 1979 gegründet wurde und ihren Sitz in Oberursel (Taunus) hatte, mit der Basis am Flughafen Frankfurt am Main. Die Gesellschaft wurde ursprünglich als Charterfluggesellschaft ins Leben gerufen und erhielt 1980 die Genehmigung, auch Linienflüge durchzuführen. Dennoch stellte sie bereits im Dezember 1980 ihren Flugbetrieb ein. Kurz darauf wurde eine Nachfolgegesellschaft unter dem Namen Aero Lloyd Flugreisen GmbH & Co. Luftverkehrs KG gegründet, die den Namen und die Lizenz übernahm.
In den folgenden Jahren expandierte die Fluggesellschaft und baute ihre Flotte aus, die zunächst aus Sud Aviation Caravelle und später aus verschiedenen Modellen der McDonnell Douglas DC-9-Serie bestand. In den späten 1980er-Jahren versuchte Aero Lloyd, innerdeutsche Linienflüge anzubieten, jedoch mit mäßigem Erfolg aufgrund geringer Auslastung.
In den 1990er Jahren verlegte die Gesellschaft ihren Sitz nach Oberursel und plante, ins Langstreckengeschäft einzusteigen, investierte jedoch letztlich in Flugzeuge der Airbus-A320-Familie. Im Jahr 1998 übernahm die Bayerische Landesbank die Mehrheit an Aero Lloyd, was jedoch nicht zu einer Stabilisierung der finanziellen Lage führte.
Die Fluggesellschaft meldete am 16. Oktober 2003 Insolvenz an und stellte den Flugbetrieb ein. Einige Mitarbeiter wurden in eine Nachfolgegesellschaft übernommen. Nach der Insolvenz wurde die Marke Aero Lloyd für eine Online-Reiseplattform genutzt und steht seit 2012 zum Verkauf.
Die Hauptziele von Aero Lloyd lagen im Charterverkehr, insbesondere in klassischen Urlaubsregionen am Mittelmeer wie Griechenland, Spanien, Ägypten und der Türkei. Vor der Betriebseinstellung hatte die Flotte 22 Flugzeuge, darunter Airbus A320 und A321.
Zusätzlich gab es eine Tochtergesellschaft, Aero Lloyd Austria, die 2003 gegründet wurde und von der Insolvenz der deutschen Gesellschaft nicht betroffen war. Sie musste jedoch ebenfalls den Betrieb einstellen, da sie von Aero Lloyd Deutschland abhängig war. 2017 meldete die Nachfolgegesellschaft NIKI, die aus Aero Lloyd Austria hervorging, ebenfalls Insolvenz an.